Heimische Kräuter – so sorgen Sie für mehr Gesundheit und Geschmack in der Küche

Tomate-Mozzarella mit Basilikum, Limonade mit Minze oder Couscous Salat mit Petersilie – heimische Kräuter geben den Gerichten bzw. Getränken noch mal einen besonderen Kick. Aber nicht nur für die Extraportion Geschmack – auch in Sachen Gesundheit verleihen frische Kräuter den Gerichten regelrecht ein Upgrade. Dazu braucht es nicht einmal großartig exotische Pflanzen. Auch die heimischen Kräuter bieten viel kulinarische Abwechslung und gesundheitsförderliche Vorteile. Wir zeigen Ihnen, wieso es sich sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich lohnt, hin und wieder zu Kräutern aus der Heimat zu greifen.

Neues aus der Hexenküche…

Vor langer, langer Zeit wurde das Thema „Kräuter“ häufig den Hexen überlassen. Mit geheimnisvollen Zaubertränken oder gefährlichen Tinkturen sollten sie die Menschen beeinflussen oder ihnen gar schaden. So erzählt es zumindest das ein oder andere Märchen. Inwiefern diese Geschichten tatsächlich stimmen, sei dahingestellt. Was aus diesen Märchengeschichten tatsächlich einen gewissen Wahrheitsgehalt hat, sind die verschiedenen Wirkungen mancher Kräuter. Einige von Ihnen können sich durchaus negativ auf das Wohlbefinden auswirken oder sind im schlimmsten Fall sogar tödlich. Viele andere jedoch können mit positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit punkten! Laut dem AOK Gesundheitsmagazin geht der Trend immer mehr zurück zu Hausmitteln und Kräutern. Das liegt v. a. an der nachweislichen Heilwirkung der Pflanzen und den dabei verhältnismäßig geringen Nebenwirkungen. So lindern sie u. a. Erkältungssymptome, reduzieren Magenbeschwerden oder können bei Entzündungen Abhilfe schaffen.

Knusper, Knusper, Knäuschen… wer knuspert an meinem Kräuterhäuschen?

Hierzulande gibt es viele Küchen- und Wildkräuter, die besondere gesundheitlichen Vorteile bereit halten. Ob aus dem Supermarkt, dem Blumenkasten auf dem Balkon, dem eigenen Garten oder aus dem Wald – die Heilpflanzen sind im Grunde leicht zu bekommen. Der Einsatz des frischen Grüns in der Küche scheitert somit meist nicht an der Verfügbarkeit. Viel eher liegt es daran, dass sie aufgrund falscher Pflege schnell welk werden oder schlicht und ergreifend das Wissen über die Kräuter und deren Verwendung fehlt. Dabei lohnt es sich sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich, die kleinen Wunderwaffen regelmäßig beim Kochen zu verwenden oder damit fertige Gerichte aufzupeppen. Internationale Küchen, wie bspw. die indische Küche, sind bekannt für den Einsatz vielfältiger Kräuter und Gewürze. Sie sorgen nicht nur für eine Geschmacksexplosion, sondern bieten je nach Kraut oder Gewürz auch einige Vorteile für das Wohlbefinden. Dabei reicht meist schon ein Blick in die heimischen Wälder (oder Supermärkte), um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.

Das Geheimnis der Kräuter

Stellen Sie sich vor, Sie gehen nach einem Sommerregen durch den Garten zum Kräuterbeet oder an einer Wildblumenwiese entlang. Es duftet herrlich frisch nach Kräutern, Erde und Blumen. Grund dafür sind zum einen die Mikroorganismen der Pflanzen, die durch das Wasser aktiv werden und einen intensiven erdigen Geruch erzeugen. Zusätzlich dünsten einige Gewächse ätherische Öle aus, die ihren charakteristischen Geruch versprühen. Neben wesentlichen Wirkungen für die Pflanze selbst haben ätherische Öle durch ihren Wohlgeruch eine entspannende, anregende oder harmonisierende Wirkung auf die menschliche Psyche. Sie schützen zudem vor schädlichen Mikroorganismen und sorgen für die teils antibakterielle, antivirale oder antifungale Wirkung. Je nach Pflanze können noch weitere Inhaltsstoffe wie sekundäre Pflanzenstoffe, Schleim-, Gerb- oder Bitterstoffe für die individuelle Wirkung sorgen.

Frische Küchenkräuter

Basilikum, Schnittlauch, Salbei oder Minze. Die Klassiker unter den frischen Küchenkräutern gibt es in den meisten Supermärkten im Topf oder als Bund zu kaufen. Reich an Aromen, ätherischen Ölen und Vitaminen verfeinern sie vor allem im Sommer den Salat zum Grillen, die Kräuterbutter oder selbst gemachte Erfrischungsgetränke.
Doch leider halten viele der im Gewächshaus gezüchteten Kräuter nicht lange und lassen schnell die Blätter hängen. Mit unserem Tipp halten sich die Kräuter länger frisch:

Unser Tipp für Küchenkräuter im Bund:

Kräuter waschen, trocken schütteln und in einer durchlöcherten Plastiktüte in den Kühlschrank legen, dann halten sie länger frisch. Bei zu viel Wasser in der Plastiktüte können die Kräuter schnell matschig werden.

Unser Tipp für Küchenkräuter im Topf:

Auf Standort und Wasserzufuhr achten! Je nach Art halten die Kräuter mehr oder weniger Sonneneinstrahlung aus. Für die Wasserzufuhr kann sich an folgender Faustregel orientiert werden: 100 ml Wasser pro Tag bei handelsüblicher Topfgröße.

Zudem kann es sinnvoll sein, die Kräuter nach dem Kauf in mehrere Töpfe mit Spezialerde (nährstoffarmes Substrat) umzutopfen. Somit haben sie mehr Platz, um zu treiben. Wenn Sie die Kräuter auf dem Balkon oder im Garten ziehen möchten, sollten Sie auch auf die nächtlichen Tiefsttemperaturen achten. So ist beispielsweise der beliebte Basilikum sehr kälteempfindlich und geht bei Temperaturen unter 10 C° ein. Er sollte optimalerweise nur im Sommer im Freien gepflanzt werden. 


Sollten Sie einmal nicht alle Kräuter aufbrauchen, können Sie diese klein schneiden, in einem Gefrierbeutel flach ausbreiten, gut verschließen und einfrieren. So können Sie jederzeit auf die gewünschten Kräuter zurückgreifen.

Wildkräuter

Die sogenannten Wildkräuter werden im Gegensatz zu den klassischen Küchenkräutern nicht in Gewächshäusern gezüchtet. Sie wachsen natürlicherweise im Garten, auf Feldern oder im Wald. Die wild wachsenden Pflanzen werden heutzutage kaum mehr in der Küche oder der Hausapotheke eingesetzt. Im Gegenteil, oft werden sie sogar als Unkraut verteufelt – zu Unrecht! Denn viele unserer heimischen Wildkräuter sind nicht nur für Insekten nährstoffreiche Nahrungsquellen, sondern eignen sich, wie auch die Küchenkräuter, hervorragend zum Verzehr. Sie enthalten neben den ätherischen Ölen auch reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Von Brennnessel über Löwenzahn und Bärlauch – die Wildkräuter halten einige gesundheitliche Vorteile für uns bereit. Voraussetzung für einen unbedenklichen Verzehr jedoch ist es, die Kräuter zu erkennen und richtig zu bestimmen. Denn manche Pflanzen haben giftige Doppelgänger, deren Verzehr unbedingt vermieden werden sollte (bspw. Bärlauch und Maiglöckchen).

Unser Tipp für Wildkräuter:

Vor dem Pflücken gut informieren! Am besten einen Ratgeber oder eine App verwenden, um zu prüfen, ob es sich um eine genießbare Pflanze handelt. Die richtigen Kräuter lassen sich oft an der Blatt- oder Stängelformen und dem Geruch erkennen.

Tipps für alle Grünschnäbel wenn´s ums Grüne geht:

Jetzt stellen Sie sich vielleicht die Fragen, wie Sie welche Kräuter am besten einsetzen können? Nun, feste Regeln gibt es dafür nicht. Letztendlich kommt es immer auf verschiedene Faktoren an: Welches Ziel haben Sie bei der Verwendung der Kräuter? Welche Beschwerden sollen gelindert werden? Welchen Geschmack bevorzugen Sie?

Wir haben insgesamt 6 heimische Kräuter aus Küche und Garten genauer unter die Lupe genommen und Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie das frische Grün in der Küche für mehr Gesundheit und mehr Geschmack einsetzen können:

Küchenkräuter

1. Basilikum

Wirkung: Basilikum kann vor allem bei Magenproblemen, Entzündungen, Atemwegserkrankungen und Heuschnupfen hilfreich sein. Als ätherisches Öl kann es bei äußerlicher Anwendung zudem zur Linderung von Akne und Migräne beitragen.

Tipp: Nur frisch verwenden und nicht mit garen, dann bleibt Basilikum intensiver im Geschmack und die ätherischen Öle besser erhalten. Der Klassiker verfeinert vor allem Gerichte aus der italienische Küche wie Pasta oder Tomate-Mozzarella. Zudem passt er super zu Früchten wie Erdbeeren oder Himbeeren und lässt sich gut im Salat verarbeiten. 

 

Heimische Kräuter - Basilikum

2. Minze

Wirkung: Minze hat eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt, regt den Gallenfluss an und hilft bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen.

Tipp: Minze wird meist für Süßspeisen oder in Getränken verwendet. Doch auch in herzhaften Gerichten lässt sich Minze hervorragend verwenden, wie z. B. in unserem leckeren Bulgur-Minz-Salat oder gemeinsam mit Wassermelone und Feta als sommerlicher Snack. Beide Rezepte finden Sie als i-gb Mitglied in unserer App!

Minze

3. Petersilie

Wirkung: Petersilie regt u. a. die Nierenfunktion an, wirkt leicht blutreinigend und fördert die Verdauung sowie die Herzgesundheit. Studien zufolge kann sie zudem das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken.

Tipp: Petersilie lässt sich super zu Pesto, Soßen oder Dips verarbeiten und macht auch als frisches Kraut in Salaten oder auf Brot eine gute Figur!

Heimische Kräuter - Petersilie

Wildkräuter

4. Brennnessel

Wirkung: Die Brennnessel wirkt v. a. entwässernd und hat eine positive Auswirkung auf Leiden der Nieren und Harnwege. Sie kann außerdem bei Arthrose, rheumatoide Arthritis und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Abhilfe verschaffen. Zudem stärkt sie das Immunsystem.

Tipp: Brennnessel kann als gekochte Beilage in Smoothies, Suppen oder Eintöpfen verwendet werden. Die bekannteste Verzehrform ist wohl der Brennnesseltee. Und keine Angst: Sobald Brennnesseln verarbeitet werden, verflüchtigt sich die brennende Wirkung der kleinen Härchen auf den Blättern. Zum Pflücken empfehlen wir jedoch Handschuhe … 🙂

Brennnessel

5. Sauerampfer

Wirkung: Sauerampfer unterstützt sanft bei der Entschlackung, Blutreinigung, Entwässerung sowie auch bei Hautkrankheiten. Er enthält fast doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone.

Tipp: In der Küche ist Sauerampfer mit seinem sauren und frischen Geschmack vielseitig einsetzbar. Er eignet sich gut für klassische grüne Soßen, als Verfeinerung zur Pasta oder in frischen Salaten. Auch als Dip verarbeitet gibt das wild wachsende Grün im Sommer eine tolle Erfrischung.

Heimische Kräuter - Sauerampfer

6. Borretsch

Wirkung: Borretsch kann bei Fieber, Durchfall, Haut- und Herzbeschwerden, Schlafstörungen sowie Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden helfen. Verwendet werden Blüten, Kraut und Samen der Pflanze.

Tipp: Borretsch sollte möglichst frisch verarbeitet werden und lässt sich einfach Zuhause anpflanzen. Der würzige Geschmack des „Gurkenkrauts“ passt zu herzhaften Gerichten, wie z. B. Salate, Eintöpfe, Suppen, Eier-, Hackfleisch-, und Gurkengerichten.

Borretsch

i-gb Sommertipp

Na, haben Sie auch Lust bekommen frische und duftende Kräuter zu schmackhaften und gesunden Gerichten zu verarbeiten? Dann fangen Sie an zu zaubern – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Bei den heißen Temperaturen im Sommer haben wir zum Schluss noch ein erfrischendes Rezept für eine leckere Kräuterlimonade für Sie: Einfach ausprobieren und genießen! Zum Rezept…

Kräuterlimonade

Aktuelles und Wissenswertes zu verschiedenen Gesundheitsthemen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung