Ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement: Mit den richtigen Schritten zum Ziel

Sich verändernde Rahmenbedingungen und neue Umweltfaktoren führen zu einem stetigen Wandel der Arbeitswelt, welche zunehmend schnelllebiger, anonymer und digitaler wird. Das stellt Unternehmen sowie deren Mitarbeitende vor zahlreiche Herausforderungen.  Die damit einhergehenden erhöhten Belastungen für die Mitarbeitenden führen dazu, dass der Erhalt und die Förderung der Mitarbeitergesundheit zu einem wesentlichen Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg geworden ist. Doch nicht nur aus betriebswirtschaftlichen Gründen, sondern auch aufgrund der sozialen und ethischen Verantwortung eines Unternehmens rückt das ganzheitliche betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) im Unternehmen immer stärker in den Fokus.  

In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte und Ansätze eines ganzheitlichen BGM beleuchten und im speziellen die Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsförderung herausstellen. Anhand unserer Tipps für ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement gelangen Sie mit den richtigen Schritten zum Ziel.

Bestandteile eines ganzheitlichen BGM

In einer zunehmend schnelllebigen, anonymisierten und oftmals digitalen Arbeitswelt muss der Mensch zum Mittelpunkt des BGMs werden. Ziel ist dabei ein gesundheitsförderlicher Arbeitsplatz und die menschengerechte Gestaltung der Arbeit selbst. Diese ergibt sich nicht nur aus der sozialen und ethischen Verantwortung eines Unternehmens, sondern auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen.

Das klassische BGM besteht aus drei Säulen:

  1. Arbeits- und Gesundheitsschutz – verpflichtend
  2. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) – verpflichtend
  3. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) – freiwillig

Während beim Arbeits- und Gesundheitsschutz die Vermeidung von Krankheit aufgrund von Arbeitsunfällen und beim BEM die Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag nach längerer Krankheit im Fokus steht, dreht sich bei der BGF alles um die Förderung der individuellen Mitarbeitergesundheit.

Der entscheidende Punkt

Ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement setzt jedoch neben diesen drei Elementen folgenden Aspekt voraus:

Gesundheit als zentraler Wert in der Arbeitswelt.

Das bedeutet, dass einerseits sämtliche arbeitsbezogene Faktoren und Prozesse (z. B. Aufgaben, Arbeitszeiten, Pausengestaltung) unter gesundheitlichen Aspekten beleuchtet und bei Bedarf entsprechend angepasst werden. Andererseits sollen Rahmenbedingungen geschaffen und Impulse in die Belegschaft gesendet werden, die ein gesundheitsförderndes Verhalten der Mitarbeitenden (auch in der Freizeit) nach sich ziehen. Um diese Ziele zu erreichen, stehen Maßnahmen im Vordergrund, welche einen nachhaltigen direkten oder indirekten Effekt auf die Mitarbeitergesundheit haben. Kurzfristige Aktionen mit Eventcharakter, wie z. B. ein Gesundheitstag, spielen somit eine eher untergeordnete Rolle, wenngleich auch von solchen Maßnahmen positive Effekte ausgehen können. 

Generell steht beim ganzheitlichen BGM der Mensch mit all seinen Bedürfnissen und den Herausforderungen seines individuellen (Arbeits-)Alltags im Mittelpunkt. Daher wird mit verschiedensten Maßnahmen versucht, die physischen und psychischen Ressourcen und damit die Resilienz der Mitarbeitenden zu stärken. Dabei nimmt die BGF als dritte Säule des BGM eine zentrale Rolle ein. 

Baustein BGF

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist ein zentraler Bestandteil des ganzheitlichen BGM. Sie zielt darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu erhalten und zu stärken. Eine allumfassende Gesundheitsförderung adressiert dabei das physische, psychische und soziale Wohlbefinden. Dies ist jedoch keine reine Fürsorgemaßnahme. Sie hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Motivation, Produktivität und das Engagement der Mitarbeitenden.

Körperliche Gesundheit am Arbeitsplatz

Soziales Wohlbefinden

Neben regelmäßigen Pausen mit Möglichkeiten zur Bewegung und Entspannung spielt die Ergonomie (z. B. höhenverstellbare Tische oder individuell einstellbare Stühle und sonstige Arbeitsmittel) am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Dadurch können Rückenprobleme, Verspannungen und andere gesundheitliche Beschwerden reduziert werden. 

Ein Aspekt, der oftmals vernachlässigt wird, ist das soziale Wohlbefinden. Menschen möchten sozial eingebunden sein und sich zugehörig fühlen. Dafür ist ein regelmäßiger Austausch mit Kolleg:innen in funktionierenden Teams mit wertschätzenden Führungskräften essenziell. Bezüglich der Pflege von sozialen Kontakten außerhalb der Arbeitszeit ist eine ausgewogene Work-Life-Balance von großer Bedeutung.

Psychische Gesundheit und Stressmanagement

Gesunde Freizeitgestaltung

Die psychische Gesundheit hat einen maßgeblichen Einfluss auf das generelle Wohlbefinden, da sie auch die körperliche Gesundheit stark beeinträchtigen kann. Schließlich können daraus erhebliche Einbußen bei der Produktivität oder im schlimmsten Fall sogar Arbeitsausfälle resultieren. Daher sollte ein ausgewogenes Gesundheitsprogramm auch Angebote zur Stressbewältigung bzw. Stärkung der Resilienz und zur Unterstützung bei psychischen Problemen beinhalten. 

Neben Angeboten im Unternehmen bieten sich für eine effektive Beeinflussung des gesundheitlichen Verhaltens von Mitarbeitenden vor allem Programme an, die eine gesunde Freizeitgestaltung fördern. Diese sollten vielfältig und flexibel nutzbar sein, damit die Aktivitäten möglichst einfach in den Alltag integriert werden können. Zudem sollten Sie einen Belohnungscharakter haben, um die Wertschätzung seitens des Arbeitgebers zu verdeutlichen. 

Checkliste für ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen

Möchten Sie sich der Aufgabe eines ganzheitlichen BGMs widmen? Dann haben wir eine 10-Punkte-Checkliste für Sie vorbereitet! Diese soll Ihnen bei der Planung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements im Unternehmen helfen, damit sie mit den richtigen Schritten zum Ziel gelangen.

  • Ganzheitlich: Ein ganzheitliches BGM betrachtet die Gesundheit der Mitarbeitenden in all ihren Facetten und integriert Gesundheitsförderung sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit.

  • Nachhaltig: Nachhaltiges BGM setzt langfristige Maßnahmen um, die kontinuierlich die Gesundheit der Belegschaft verbessern und langfristige positive Auswirkungen auf das Unternehmen haben.

  • Managementaufgabe: Die Verantwortung für das BGM liegt beim Management, welches die Ressourcen und Unterstützung für die Umsetzung bereitstellt.

  • Struktur, Ziel, Planung: BGM erfordert eine klare Struktur, definierte Ziele und eine umfassende Planung, um effektiv umgesetzt zu werden.

  • Partizipation: Die aktive Einbeziehung der Mitarbeitenden in die Gestaltung und Umsetzung von BGM-Maßnahmen ist entscheidend, um Akzeptanz und Engagement sicherzustellen.

  • Individualität: BGM sollte individuelle Bedürfnisse und Unterschiede der Mitarbeitenden berücksichtigen, da nicht alle die gleichen Gesundheitsbedürfnisse haben.

  • Investition: BGM erfordert finanzielle und personelle Investitionen, die sich jedoch langfristig durch gesteigerte Produktivität und reduzierte Krankheitsausfälle auszahlen können.

  • Prozessgestaltung: Die Umsetzung eines BGM erfordert klare Prozessgestaltung, um sicherzustellen, dass Maßnahmen effektiv umgesetzt werden.

  • Fachexpertise: Die Einbindung von Fachexpert:innen kann dazu beitragen, dass BGM-Maßnahmen fundiert und effektiv sind.

  • Evaluation: Die kontinuierliche Bewertung und Anpassung eines BGMs ist wichtig, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden und die Maßnahmen den gewünschten Effekt haben.

Fazit: Ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement stärkt Unternehmen nachhaltig

Die Implementierung eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement in einem Unternehmen ist eine wertvolle Investition in die Gesundheit der Mitarbeitenden und kann somit entscheidend dazu beitragen, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern. Schließlich hat die Gesundheit bzw. das Wohlbefinden einen direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Motivation und damit letztlich Produktivität der Mitarbeitenden. Zudem kann mittels eines ganzheitlichen BGM und speziell durch attraktive BGF-Maßnahmen eine deutliche Reduzierung der Fehlzeiten erreicht werden. Dies wiederum gewinnt vor allem vor dem Hintergrund des anhaltenden Arbeits- und Fachkräftemangels besonders an Bedeutung.

Wenn Sie die Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen BGF näher kennenlernen oder sich informieren möchten, wie Sie mithilfe von Benefits Ihre Arbeitgeberattraktivität steigern können, schauen Sie gerne in unsere anderen Blogartikel!

 

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