Intervallfasten, Keto und Paleo Ernährung? Was steckt hinter der Diätenvielfalt?

Immer wieder tauchen neue Ernährungstrends auf, die versprechen, das Wohlbefinden zu steigern, Gewicht zu reduzieren oder sogar Krankheiten vorzubeugen. Doch welche Diät ist wirklich sinnvoll? Intervallfasten, ketogene Ernährung und die Paleo-Diät gehören zu den bekanntesten Konzepten, die auf ganz unterschiedlichen Prinzipien beruhen. Während das eine Modell auf Fasten setzt, verzichtet das andere fast komplett auf Kohlenhydrate oder orientiert sich an der Ernährung unserer Vorfahren. Aber wie funktionieren diese Diäten und was bedeutet das für den Körper? Hier finden Sie einen Überblick über die drei Ernährungsmethoden und ihre möglichen Vor- und Nachteile. 

Intervallfasten – Essen in Zeitfenstern

Beim Intervallfasten steht nicht die Art der Nahrung im Fokus, sondern der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Dabei wechseln sich Phasen des Essens mit Phasen des Fastens ab. In den Fastenphasen verzichtet der Körper auf neue Energiezufuhr und greift stattdessen auf seine Reserven zurück. Dies kann positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben und die Fettverbrennung ankurbeln. Es gibt verschiedene Methoden des Intervallfastens, die sich in Dauer und Intensität unterscheiden. Die 16:8-Methode bedeutet 16 Stunden Fasten, gefolgt von 8 Stunden, in denen gegessen werden darf. Diese lässt sich gut mit der Eat-Stop-Eat-Methode verbinden. Hierbei wird oft das Frühstück weggelassen oder es kommt zu gelegentlichem, längeren Fasten in Form von Fastentagen. Bei der 5:2-Diät wird an fünf Tagen pro Woche normal gegessen und an den restlichen zwei Tagen wird die Kalorienzufuhr deutlich reduziert. Die Fastentage sollten am besten nicht direkt hintereinander sein. Während der Fastenphasen sind kalorienarme Getränke, wie beispielsweise Wasser, ungesüßter Tee und schwarzer Kaffee erlaubt. 

Vorteile einer Diät mit Intervallfasten

  • Fettabbau: Intervallfasten fördert den Fettabbau, da der Körper während der Fastenphasen auf gespeicherte Fettreserven zurückgreift, anstatt neue Energie durch Nahrung aufzunehmen. Dies kann zu einer effizienteren Fettverbrennung und Gewichtsreduktion führen.
  • Stoffwechsel: Die Fastenperioden können positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben, indem sie Blutzucker- und Insulinwerte verbessern. Diese Effekte unterstützen eine gesunde Blutzuckerregulation und können das Risiko für Typ-2-Diabetes senken.
  • Einfache Integration: Intervallfasten ist leicht in den Alltag integrierbar, da es keine speziellen Lebensmittel erfordert. Es geht lediglich um die zeitliche Steuerung der Nahrungsaufnahme, was es für viele Menschen praktikabel macht. 

Nachteile einer Diät mit Intervallfasten

  • Gesundheitsrisiken: Intervallfasten ist nicht für jeden geeignet, insbesondere nicht für Menschen mit Essstörungen, schwankendem Blutzucker oder bestimmten chronischen Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, da es die Gesundheit negativ beeinflussen kann.
  • Nebenwirkungen: Längere Fastenphasen können zu körperlichen Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen führen, insbesondere in den Anfangsphasen, wenn sich der Körper noch an die reduzierte Kalorienaufnahme gewöhnt. 

Ketogene Ernährung – Fett als Energiequelle

Die ketogene Ernährung verfolgt einen völlig anderen Ansatz. Anstelle von Kohlenhydraten werden fast ausschließlich Fette als Energiequelle genutzt. Die Nahrungsaufnahme besteht zu etwa 70–80 % aus Fett, während Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert werden. Dementsprechend landen vor allem Fleisch, Fisch, Eier und kohlenhydratarmes Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Zucchini auf dem Teller. Verfeinert werden die Mahlzeiten durch gesunde Fette wie Avocado, Olivenöl und Nüsse. Nicht in dieser Ernährung mitinbegriffen sind Kohlenhydrate wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln und andere stärkehaltige Lebensmittel. Außerdem sollte auf Obst mit hohem Zuckergehalt und zuckerhaltige Lebensmittel, Softdrinks und Alkohol verzichtet werden. Das Ziel ist es, den Körper in einen Zustand der Ketose zu versetzen, in dem Fett in der Leber zu Ketonkörpern umgewandelt wird, einer alternativen Energiequelle für Gehirn und Muskeln. Diese Ernährungsweise kommt der ursprünglichen menschlichen Stoffwechselanpassung in Hungerzeiten nahe. 

Vorteile einer Diät durch ketogene Ernährung

  • Fettverbrennung und Gewichtsreduktion: Die ketogene Ernährung zielt darauf ab, den Körper in einen Zustand der Ketose zu versetzen, in dem er Fett statt Kohlenhydrate als primäre Energiequelle nutzt. Dies führt zu einer intensiveren Fettverbrennung und unterstützt die Gewichtsreduktion.
  • Blutzuckerregulation: Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate stabilisiert sich der Blutzuckerspiegel, was insbesondere für Menschen mit Insulinresistenz oder Typ-2-Diabetes von Vorteil sein kann. Eine konstante Energiezufuhr ohne Schwankungen trägt zur Verbesserung der Insulinempfindlichkeit bei.
  • Neurologische Vorteile: Die ketogene Diät hat positive Auswirkungen auf den Gehirnstoffwechsel und wird daher auch zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und möglicherweise auch Alzheimer oder Parkinson empfohlen.

Nachteile einer Diät durch ketogene Ernährung

  • Cholesterin und Herzgesundheit: Der hohe Fettkonsum in der ketogenen Diät kann den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen, insbesondere den Anteil an schlechtem LDL-Cholesterin, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.
  • Nährstoffmangel: Durch die starke Einschränkung von Obst, Gemüse und anderen kohlenhydratreichen Lebensmitteln besteht die Gefahr von Nährstoffmängeln, etwa an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Verdauungsprobleme: Der Mangel an Ballaststoffen kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung führen. Zudem kann die erhöhte Produktion von Ketonkörpern den Harnsäurespiegel erhöhen und das Risiko für Gicht verstärken.

Paleo-Diät – Ernährung wie in der Steinzeit

Die Paleo-Diät setzt auf Lebensmittel, die schon unsere Vorfahren in der Steinzeit zur Verfügung hatten. Das bedeutet: Frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Eier sind erlaubt. Außerdem stehen Nüsse, Samen und gesunde Fette wie Kokosöl, Olivenöl oder Ghee auf dem Speiseplan. Auf verarbeitete Produkte, Zucker, Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte wird hingegen verzichtet. Dazu zählen auch Softdrinks und Alkohol. Der Grundgedanke hinter dieser Diät ist, dass der menschliche Körper genetisch nicht an die heutige, industriell geprägte Ernährung angepasst hat, sondern noch immer auf diese ursprüngliche Ernährungsweise ausgerichtet ist. Somit kann er moderne Lebensmittel wie Getreideprodukte oder Milch nicht optimal verwerten und profitiert deshalb von einer ursprünglicheren Kost. Ziel ist eine Ernährung mit natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln.  

Vorteile der Paleo-Diät:

  • Insulin- und Fettstoffwechsel: Die Paleo-Diät kann die Insulinsensitivität verbessern und unterstützt einen gesunden Fettstoffwechsel. Durch den Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel und Zucker wird der Körper auf natürliche Weise dazu angeregt, Nährstoffe effizienter zu verwerten.
  • Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen: Einige Studien zeigen, dass die Paleo-Diät positive Auswirkungen auf Autoimmunerkrankungen und Stoffwechselstörungen haben kann, da sie entzündungshemmend wirkt und den Körper von unnötigen Zusatzstoffen befreit.
  • Natürliche Lebensmittel: Die Paleo-Diät setzt auf unverarbeitete, natürliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Gemüse und Nüsse, die den Körper mit essentiellen Nährstoffen versorgen, ohne auf industrielle Zusatzstoffe oder Zucker zurückzugreifen.

Nachteile der Paleo-Diät

  • Nährstoffmangel: Der Verzicht auf Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte kann zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Ballaststoffen, Calcium und bestimmten Vitaminen führen, die in diesen Lebensmitteln enthalten sind.
  • Ökologische und gesundheitliche Bedenken: Der hohe Konsum von tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, kann nicht nur gesundheitliche Risiken wie eine erhöhte Belastung durch gesättigte Fette und Cholesterin mit sich bringen, sondern auch ökologische Probleme wie eine erhöhte CO₂-Bilanz und hohen Wasserverbrauch verursachen.
  • Alltagsumsetzung: Die strikte Umsetzung der Paleo-Diät ist im Alltag schwierig, insbesondere in sozialen Situationen oder bei der Auswahl von verarbeiteten Lebensmitteln, da viele alltägliche Nahrungsmittel wie Brot oder Reis ausgeschlossen sind.

Nochmal kurz zusammengefasst: Intervall-, Keto-, oder Paleo

Intervallfasten eignet sich gut für Menschen, die ihr Essverhalten bewusst steuern möchten, ohne bestimmte Lebensmittel komplett zu verbieten. Die Flexibilität in der Auswahl der Nahrungsmittel macht es leicht umsetzbar. Die ketogene Ernährung kann besonders für Menschen mit Insulinresistenz oder neurologischen Erkrankungen vorteilhaft sein, erfordert aber eine strikte Einhaltung der Regeln und birgt Risiken durch eine eingeschränkte Nährstoffaufnahme. Die Paleo-Diät setzt auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel, kann aber durch den Verzicht auf Getreide und Hülsenfrüchte zu Nährstoffmängeln führen. Zudem ist sie aufgrund des hohen Fleischkonsums ökologisch fragwürdig. 

Fazit: Welche Ernährungsform passt zu Ihnen?

Intervallfasten, ketogene Ernährung und die Paleo-Diät sind drei völlig unterschiedliche Konzepte mit ihren eigenen Vorteilen und Herausforderungen. Welche Methode die beste ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen, gesundheitlichen Voraussetzungen und persönlichen Zielen ab. Während einige von den positiven Effekten auf den Stoffwechsel und das Gewichtsmanagement profitieren, sind andere möglicherweise mit den Einschränkungen und langfristigen Folgen konfrontiert. Letztendlich ist eine bewusste und ausgewogene Ernährung der Schlüssel zu langfristigem Wohlbefinden, unabhängig von der gewählten Methode. Wer eine neue Ernährungsweise ausprobieren möchte, sollte sich vorab gut informieren und gegebenenfalls einen Experten zu Rate ziehen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. 

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