„Bäh Mama, nicht schon wieder Gemüse“. Ein Satz, den Sie vielleicht schon mal gehört haben oder früher selbst in den Mund genommen haben? Eventuell lieber als diese schleimige Erbsensuppe?
Und tatsächlich nur 14 % der Kinder und Jugendlichen essen täglich fünf Portionen Obst und Gemüse laut KiGGS, einer Langzeitstudie vom Robert-Koch-Institut zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Im Erwachsenenalter verzehren 32,3 % der Deutschen täglich oder mehrmals täglich Gemüse. Zahlen, die klar belegen, dass der Gemüsekonsum in Deutschland noch ausbaufähig ist. Da jedoch in den letzten Jahren verschiedene Gesundheitsthemen an Bedeutung gewonnen haben und sich teilweise zu Trends entwickeln, scheint sich die Offenheit für die persönliche Gesundheit in unserer Gesellschaft auszuweiten.
Daher möchten wir Ihnen zeigen, dass es einfache Wege gibt, wie jeder den empfohlenen Gemüsekonsum erreichen kann, welche Bedeutungen die verschiedenen Farben haben und welche Rolle Tiefkühlkost im Gemüsekosmos spielt. Also kommen Sie mit in das faszinierende Reich der Gemüsevielfalt, es wird schmackhaft, bunt und wissenswert!
Gemüse als Schlüssel einer ausgewogenen Ernährung
Der Baustein Gemüse ist in unserer Ernährung ein wahrer Alleskönner. Wir können unseren Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgen. Deren Wirkung auf unsere Gesundheit ist zentral. Wir stärken mit diesen Inhaltsstoffen unser Immunsystem, schützen unsere Zellen, tragen zur Knochen- und Blutbildung bei und erhalten einen funktionierenden Stoffwechsel. Außerdem sind Vitamine und Mineralstoffe essenziell für den Aufbau und die Funktion von Knochen, Muskeln und Zähnen. Der Gemüsekonsum hat darüber hinaus auch Vorteile beim Abnehmen und der Sättigung. Da es grundsätzlich kalorienarm ist, fällt das Abnehmen leichter als ohne Gemüse. Zudem machen Ballaststoffe durch ihre längere Verweildauer im Magen satt und führen dazu, dass wir eine geringere Nahrungsmenge brauchen. Eine weitere gewinnbringende Facette des Wirkmechanismus von Gemüse ist die Reduzierung der Wahrscheinlichkeit an Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit oder Schlaganfall zu erkranken. Ferner gibt es Hinweise, dass ein hoher Gemüseverzehr mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit an Krebs oder Demenz zu erkranken korreliert.
Wie viel Gemüse sollte ich am Tag essen und wie gelingt die beste Zubereitung?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich 3 Portionen Gemüse zu essen. Dabei ist eine Portion so groß wie eine Schale aus beiden Händen. Somit wird die Portionsgröße automatisch über das Alter und die Körpergröße reguliert. Achten Sie darauf, das Gemüse schonend zuzubereiten. Wie im vorangegangenen Absatz erfahren, ist es reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Um diese gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe nicht zu verlieren, garen Sie Ihr Gemüse nur kurz oder verzehren es roh. Insbesondere Lebensmittel mit einem hohen Vitamin C Gehalt sind hitzeempfindlich (zum Beispiel: Paprika, Kohlgemüse, Brokkoli, Spinat). Die Nährstoffe aus Gemüsesorten wie Karotten, Tomaten, Sellerie und grünen Bohnen kann unser Körper dahingegen besser aufnehmen, wenn sie vor dem Verzehr erhitzt wurden.
Das perfekte Wintergemüse – saisonal und regional
Im Rahmen der Planetary Health und im Hinblick auf großartige Vorteile wie einem hohen Vitamingehalt, einem kräftigen Geschmack und der Vielfältigkeit beim Kochen sollten wir saisonal und regional einkaufen. Deshalb möchten wir Ihnen die besten Gemüsesorten im Winter vorstellen. Rotkohl, Rotkraut, Blaukraut – das Gemüse hat vermutlich ebenso viele Bezeichnungen wie Zubereitungsmöglichkeiten. Ob als warme Beilage, als warmer oder kalter Salat oder in Form einer Suppe. Genießen Sie auch Rote Bete im Winter (auch unter rote Rüben bekannt). Haben Sie schon mal ein feines Rote Bete Carpaccio ausprobiert, Rote Bete im Salat gegessen oder sie zu einem Hummus verarbeitet? Köstlich. Saisonal und regional ist auch der Grünkohl in diesen Monaten. Entweder klassisch als Beilage, auf der Pizza oder im Apfel-Grünkohl-Salat schmeckt er bei voller Entfaltung seiner Nährstoffe vorzüglich. Weitere beliebte Wintergemüsesorten sind Rosenkohl, Chicorée, Feldsalat, Schwarzwurzeln und Pastinaken. Haben Sie schon Pastinaken-Creme auf dem Abendbrot probiert?
Die Bedeutung der Farben
Ergänzend zu den anfangs erläuterten gesundheitsförderlichen Effekten von Gemüse lässt sich festhalten, dass alle Sorten, also jede Farbe, die Herzgesundheit unterstützt und unser Immunsystem stärkt. Zudem enthalten alle Farben, hierbei ist rot besonders herauszuheben, eine antioxidative Wirkung. Das bedeutet, dass sie im Körper freie Radikale abwehren und folglich oxidativen Stress vorbeugen. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Entzündungen und Herz-Kreislauferkrankungen.
Durch die Kombination aus verschiedenen Informationen unseres Fachwissens und der Recherche können wir den meisten Gemüsefarben keine gravierenden Unterscheidungen in ihren wirkungsweisenden Inhaltsstoffen zusprechen. Die Ausnahme bildet grünes Gemüse, das deutlich mehr Folsäure enthält als anders gefärbte Gemüsesorten. Dieses Vitamin ist maßgeblich an der Zellbildung, Zellteilung und Wachstumsprozessen beteiligt.
Wir empfehlen Ihnen daher, den Teller nach dem Motto „Bunt ist Gesund“ anzurichten. Das schaut nicht nur gut aus, sondern bringt auch die marginalen Unterschiede der Inhaltsstoffe zusammen.
Tiefkühlgemüse vs. frisches Gemüse
In der Abwägung, ob nun tiefgekühltes oder frisches besser ist, muss man zunächst die unterschiedlichen Mehrwerte vergleichen. Frisches Gemüse überzeugt mit den enthaltenen Vitaminen und dem frischen Geschmack. Beziehen wir in die Diskussion die Haltbarkeit mit ein, so punktet das TK-Gemüse. Durch das Schockgefrieren direkt nach der Ernte kann das Gemüse über Tage und Wochen noch seine Vitamine und Mineralstoffe behalten, sofern es im gefrorenen Zustand bleibt. In einer Studie, durchgeführt durch die Cornell University in New York, wurde eine Auswahl frischer und tiefgekühlter Lebensmittel auf ihre Vitaminbilanz überprüft. Die Auswertungen ergaben, dass das TK-Gemüse mithalten und teilweise sogar mehr Vitamine aufweisen konnte. Lediglich der β-Carotingehalt nahm bei einigen Tiefkühlprodukten signifikant ab. Hinsichtlich der Haltbarkeit hat die frische Ware durch ihre Empfindlichkeit gegenüber Licht und Wärme das Nachsehen. Lange Transportwege und die stundenlange Lagerzeit im Lebensmittelgeschäft entziehen dem einst frischen Gemüse viele wertvolle Inhaltsstoffe.
Resümierend können wir festhalten, dass die Vorteile des Tiefkühlgemüses im Hinblick auf die Haltbarkeit überwiegen. Gerade im stressigen Alltag spielt die Haltbarkeit der Nährstoffe und die Verderblichkeit eine wesentliche Rolle. Das frische Gemüse übertrumpft seinen Konkurrenten, wenn die Ware saisonal und regional eingekauft und sofort verwertet wird.
Tipps für den einfachen Gemüseverzehr im Alltag
Wir möchten Ihnen ein paar Wege zeigen, wie Sie Ihren Gemüsekonsum einfach steigern und Ihre Gesundheit fördern können.
1. Kaufen Sie Tiefkühlgemüse
Sie schaffen es nicht, täglich frisch einzukaufen? Die Datenlage legt nahe, dass TK-Gemüse dem frischen Gemüse nicht nachsteht.
2. Bereiten Sie sich Gemüsesticks für ihren Arbeitstag vor
Es dauert nicht lange, sich ein paar Gurkenscheiben und Paprikasticks vorzubereiten. Wenn Sie noch mehr vorkochen und weiter profitieren wollen, dann nehmen Sie unsere Tricks und Rezepte doch einfach mit.
3. Essen Sie saisonal und regional
Mit dieser einfachen Einkaufsmethode steigern Sie automatisch Ihr Nährstofflevel, Ihre Abwechslung und bekommen einen kräftigen Geschmack.
4. Legen Sie frisches Gemüse auf Ihr Brot
Es muss nicht immer spektakulär sein. Machen Sie es sich so einfach wie möglich.
5. Essen Sie alle Gemüsefarben des Regenbogens
„Bunt ist Gesund“. Essen Sie vielfältig und gesund mit einem farbenfrohen Teller.
6. Mixen Sie sich selbst Ihren Gemüse-Smoothie
Ihnen fällt es schwer, Gemüse zu essen? Dann trinken Sie Ihr Gemüse.
7. Bereiten Sie Ihr Gemüse ansehnlich zu – das Auge ist mit
Finden wir etwas schön, dann ist die Versuchung groß, es haben zu wollen. So ist es auch beim Essen. Sieht es gut aus, dann schmeckt es uns auch meistens besser.
8. Werden Sie kreativ!
Haben Sie schon mal eine Blumenkohl-Bolognese ausprobiert? Wem es schwerfällt Gemüse zu essen, weil es geschmacklich nicht immer passt, der kann beispielsweise seinen Blumenkohl so klein raspeln, dass man das Gemüse gar nicht mehr merkt.
i-gb Fazit: Gemüse - alles rund um die bunte Genusswelt
Die Gemüsewelt ist gar nicht so trist und dunkel. Ganz im Gegenteil – sie ist bunt, vielfältig und gesund. Wenden Sie gerne Alternativen und Ideen aus unserem Blogbeitrag an. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Kaufen Sie regionales und saisonales Gemüse, dann kommt die Abwechslung ganz von allein.
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